Erasmus+ Austausch der Goethe-Schule nach Spanien Castellón


Nach einem Jahr Planung und unzähligen E-Mails, Formularen und Videokonferenzen konnte zum ersten Mal eine Gruppenmobilität vollständig finanziert vom Erasmus+Programm ausgeführt werden. Begleitet wurde der Austausch von den Lehrerinnen Silke Landwehr und Nadja Kühl.

Ende September kamen 13 Spanier:innen mit ihren Lehrer:innen Pilar und Paco in Flensburg an. Beim gemeinsamen Frühstück am nächsten Tag regnete es noch. Danach verflüchtigte sich die anfängliche Scheu voreinander und die Stimmung war in den kommenden Tagen offen und herzlich.

Die spanischen Austauschschüler:innen erkundeten gemeinsam mit ihren Parter:innen die Innenstadt von Flensburg mit einer digitalen Stadtrally. Diesen sogenannten Actionbound nutzen wir auch, um eine eigene Rally zum Thema Nachhaltigkeit in Städten am Beispiel von Flensburg zu erstellen. Die Schüler:innen beschäftigten sich mit konkreten Bespielen vor Ort zu dieser Thematik. Dies war ein gemeinsames Thema des Gruppenaustausches. Die spanischen Schüler:innen haben sich damit intensiv im Unterricht auseinandergesetzt und uns ihre Projektergebnisse per Videokonferenz vorgestellt.

Durch gemeinsame Aktivitäten wie z.B. unser Dank der Deutschen Bahn aufregender Ausflug nach Sylt oder nach Hamburg kamen sich alle näher. Die Spanier:innen erfuhren einen Einblick in das Alltagsleben einer deutschen Familie. Dabei entdeckten sie sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede, wie z.B. die Essenszeiten. Nach einem gemeinsamen Tanzworkshop, durchgeführt von Frau Biastoch, verabschiedeten sich alle und freuten sich schon auf den Gegenbesuch in Spanien.

Reisetag: Flensburg- Barcelona-Castellón

Und am Ende hieß es dann „Adiós Flensburg, bienvenidos a España“. Nach der Anreise über Hamburg, Barcelona und der anschließenden Busfahrt wurden wir herzlich von den Gastfamilien in Castellón (Valencia) empfangen.

Tag 1 (Mittwoch): Besuch vom Dorf Vilafamés und Besuch des Museu d'Art Contemporani

Am nächsten Tag sind wir um 8 Uhr mit dem Bus in das Bergdorf Vilafamés gefahren. Es liegt etwa 30 km von Castellón entfernt und zählt zu den schönsten Dörfern Spaniens! Mit dabei waren außer uns Deutschen eine schwedische Gruppe mit ihren spanischen Austauschschülern. In Vilafamés angekommen, wurden wir auf Spanisch von einem Tourguide durch die Altstadt geführt. Unsere erste Station war der Roca Grossa, ein großer Fels, der jeden Augenblick auf die Straße zu rutschen schien. Nach dem Besuch der Kirche ging es weiter zur geschichtsträchtigen Burg an der Spitze des Dorfes. Von dort aus hatte man eine tolle Aussicht auf die mediterrane Landschaft. Mittags haben wir dann zusammen das Museum für zeitgenössische Kunst besichtigt, das eine wirklich abwechslungsreiche Sammlung zu bieten hat. Nach einer ausführlichen Einführung auf Englisch könnten wir die Ausstellung selbstständig erkunden. Zurück in Castellón konnten wir den restlichen Tag in unseren Gastfamilien oder mit Freunden verbringen.

Tag 2 (Donnerstag): Besuch von Castellón

Am Morgen wurden wir in der Schule durch ein sehr nettes Plakat begrüßt. Unsere Partnerschule hat schon 15 Städte in 9 Länder mit 214 Schüler:Innen an 118 Tagen besucht. Es wurden anschließend Workshops mit Spaniern und den Schweden zum Thema Vielfalt in der Schule und in der Gesellschaft durchgeführt. Dieser dauerte ca. 2 Stunden. Am Anfang wurden auf dem Schulhof Spiele zum gegenseitigen Kennlernen und Vertrauen veranstaltet. Danach sind wir in die Innenstadt von Castellón gegangen, wo wir als erstes die Bürgermeisterin getroffen haben. Danach sind wir auf den Glockenturm der Stadt gestiegen, haben den Fischmarkt und das Rathaus besucht. Dort wurden wir von dem Präsidenten der Region begrüßt und dieser hat uns noch einige wichtige Informationen über seine Aufgaben und die Region erzählt. Der rote Empfangssaal war für uns sehr beeindrucken. Am Ende bekamen wir alle ein kleines Geschenk und es wurde ein Foto für die lokale Zeitung gemacht. Danach ging es wieder zurück zur Schule, wo wir noch weiter an unserem gemeinsamen Kulturführer gearbeitet haben und anschließend zurück zu den Gastfamilien. Abends sind einige noch an den Strand gegangen oder haben so den Tag mit ihren Gastfamilien ausklingen lassen.

Tag 3 (Freitag): Gemeinsame Wanderung in Montanejo

Am Freitag, während unsere Austauschschüler:innen in die Schule gingen, stiegen wir in den Bus ein. Insgesamt fuhren zwei große Reisebusse zu unserem Ziel, zusammen mit vielen Spanier:innen aus einem anderen Jahrgängen. Nach einer Stunde Fahrt kamen wir in dem Bergdorf Montanejos an und begannen unsere Wanderung. In einer großen Karawane von ca. 70 Leuten kletterten wir wie Bergziegen die Berge hoch, in ständiger Begleitung von der schönen Aussicht. Manchmal erstreckte sich direkt neben dem Weg der Abgrund in das tiefe Tal. An anderen Stellen war der Weg steiler und voller kleiner Steine. Gegen Ende der Wanderung schauten wir uns die große Höhle „La Cueva Negra“ an, die mit 13 Grad eine schöne Abkühlung war. Der Wanderweg war ein Rundgang um das Flussbett, sodass wir wieder in dem kleinen Dorf ankamen. Nachdem wir nach 4 Stunden Wanderung an unserem Zielort angekommen waren, konnten wir endlich in Serra d’Espadà schwimmen gehen. Das klare türkise Wasser zwischen Felsen, Höhlen und einem Wasserfall wirkte wie das Paradies und hat uns alle staunen lassen. Es war ein sehr schöner Abschluss der Wanderung! Anschließend haben wir den Abend zusammen ausklingen lassen.

Tag 4 (Samstag): Besuch von Peñíscola

Am Samstag sind wir alle zusammen nach Peñíscola gefahren, eine Art kleiner Halbinsel, auf der eine große Burg steht. Viele kleine Touristen- und Schmuckgeschäfte reihten sich an der Burgmauer entlang und egal wo man lang ging, hatte man einen wunderschönen Blick auf die Berge oder das Meer.
Um 12 haben wir uns getroffen und sind zusammen durch die Burg gelaufen und haben die Aussicht genossen. Früher hat dort ein Papst Schutz gesucht und es wurden einige Szenen für die Serie “Game
of Thrones” gedreht.
Nach Paella und einem Mittagsschlaf am Strand sind wir wieder zurück nach Castellón gefahren, waren essen und danach noch auf einer Fiesta!

Tag 5 (Sonntag): Familientag

Sonntags ist Familientag in Spanien, sprich: unsere Spanierinnen und Spanier haben uns mit in ihre Familien genommen und wir konnten das spanische Familienleben noch besser kennenlernen. Diese Situation konnten wir auch gut nutzen, um unser gelerntes Spanisch in der Praxis anzuwenden. Einige von uns durften noch einmal typische spanische „Paella a casa“ genießen. Während die anderen noch mehr von der traumhaften Umgebung Castellóns erkundeten. Wandertouren in den beeindruckenden Montanejos oder Ausflüge ans Meer gehörten mit dazu.

Wieder einmal wurde uns deutlich, dass sich unsere spanischen Gastfamilien sehr viel Mühe gegeben haben, um uns eine unvergessliche Zeit zu machen! Um den Abend nett ausklingen zu lassen, haben wir uns noch in einer größeren Gruppe am Hafen getroffen. Dort sind wir dann gemeinsam an der Hafenpromenade entlanggelaufen und haben die Zeit zusammen sehr genossen. Manche von uns waren sogar so motiviert, dass sie bei Dunkelheit in der Nacht im Mittelmeer baden gegangen sind. Was für ein Erlebnis! Rundum war der Sonntag ein sehr schöner Tag mit vielen neuen Erfahrungen!

Tag 6 (Montag): Besuch Valencia

Am nächsten und leider auch schon unserem letzten Tag sind wir in die drittgrößte Stadt Spaniens, Valencia, mit dem Zug gefahren. Dort angekommen, führte uns Paco zu unserem ersten Besichtigungsort der geplanten Stadtführung, dem Rathaus. Nach einer aufwändigen Sicherheitsüberprüfung betraten wir das imposante Gebäude mit seinen mit buntem Glas dekorierten Sälen. Anschließend stöberten wir durch den berühmten Mercado Central, ein täglich stattfindender Wochenmarkt, in dem es alles Mögliche von Obst bis zu lebendigen Krebsen zu kaufen gibt. Danach haben wir eine Audioführung durch die Catedral de Santa María de Valencia gemacht, welche im Herzen den Altstadtviertels El Carmen liegt und von den zwei berühmtesten Plätzen Valencias umgeben ist.

Nach dem verpflichtenden Teil durften wir uns eigenständig in Valencia fortbewegen. So haben wir beispielsweise Museen erkundet, unter Palmen gepicknickt oder vor Ort die kulinarischen Angebote ausgekostet. Abends, wieder in Castellón, haben wir uns alle in einer Pizzeria getroffen und anschließend und zum letzten Mal das Nachtleben Castellóns in unseren Halloween Outfits unsicher gemacht.

Fazit:

Unsere erste Gruppenmobilität war nach langer Planung ein Erfolg. Vieles war am Anfang noch nicht richtig absehbar, da nicht klar war, wie es mit den Corona-Infektionszahlen weiter gehen würde.

Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Begrüßung war es ein arbeitsintensiver Weg. Dieser hat sich aber für die teilnehmenden Schüler:Innen und Lehrer:innen sehr gelohnt. Wir haben für den nächste Gruppenmobilität viele Anregungen mitgenommen und hoffen den Austausch zur Gastschule im Herbst wiederholen zu können.

Nadja Kühl, Silke Landwehr

Schülerfazit:

Insgesamt war dieser Austausch nach Castellón eine unglaubliche Erfahrung! Wir sind alle sehr glücklich, daran teilgenommen zu haben. Wir nehmen sehr viel an Erfahrungen mit und haben einiges fürs Leben gelernt. Heute denken wir immer noch sehr gerne an die wunderbare Zeit zurück und sind uns alle sicher: Da müssen wir nochmal hin! Den Kontakt zu unseren Spaniern versuchen wir auch zu halten, manche von uns schreiben auch noch regelmäßig miteinander. Einen Austausch mit Erasmus können wir nur weiter empfehlen - es lohnt sich und ist wirklich eine einmalige Erfahrung! Im Namen aller richten wir nochmal ein großes Dankeschön an Frau Kühl und Frau Landwehr, die uns diesen unvergesslichen Austausch ermöglicht haben! Hannah J. und Mia F. Q2

Zusammenfassend können wir also sagen, dass dieser Austausch mit sehr sehr vielen neuen Erlebnissen und wunderschönen Erinnerungen in uns weiterlebt. Wir sind nicht nur als Gruppe, sondern auch alle persönlich gewachsen und fanden diesen Austausch beeindruckend. Viele Freundschaften bestehen tatsächlich noch immer, sodass wir direkt überlegt haben, wann wir wieder zurück fahren können ;) Es war also alles in Allem eine wunderschöne Zeit und definitiv empfehlenswert!
Jette V. Q1



Informationen zum Thema


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Das Programm hat zum Ziel, den europäischen Gedanken und den Zusammenhalt zu stärken. Zudem setzt es sich dafür ein, europäische Werte wie Integration, Vielfalt, Demokratie und Toleranz, aber auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu stärken, digitales Lernen zu ermöglichen und ökologische Nachhaltigkeit und umweltfreundliches Verhalten zu etablieren.

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Unterwegs in Europa

Wir bieten unseren SchülerInnen vielfältige Möglichkeiten, kulturelle, sprachliche und berufsorientierte Erfahrungen im europäischen Ausland zu sammeln.

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Spanisch

Spanisch wird an der Goethe-Schule als spätbeginnende Fremdsprache unterrichtet, d.h. unsere Oberstufenschülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit drei Jahre, von der Einführungsphase bis zum Abitur, 4 Stunden pro Woche Spanisch zu lernen.

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Mit ihrem Europacurriculum „Interkulturelle Bildung und Nachhaltigkeit“ macht es sich die Goethe-Schule zum Ziel, Schüler auf die selbstständige sprachliche, kulturelle, wissenschaftliche und politische Interaktion in europäischen – und im Kontrast dazu auch außereuropäischen Begegnungen- vorzubereiten.

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