Mein Aufenthalt in Linköping in Schweden


Fit für die Zukunft in Europa : Zwei SchülerInnen der Goethe-Schule gingen auf Reisen

Eine Oberstufenschülerin und ein Oberstufenschüler der Goethe-Schule Flensburg nutzten im Mai und Juni 2022 das Angebot von Erasmus + und verbrachten 14 Tage im europäischen Ausland – gefördert von der EU. Im Folgenden erfährst du, wie es Ihnen ergangen ist. Solltest du auch Interesse an einem Auslandsaufenthalt haben, dann wende dich an Frau Biastoch, Frau Kühl oder Herrn Trumm.

Mein Aufenthalt in Linköping in Schweden

Hallo, mein Name ist Leonie und ich bin in dem sprachlichen Profil. Vom 26.05 bis zum 9.06.2022 konnte ich durch Erasmus und dadurch, dass unsere Schule Erasmus+-Schule ist, zwei Wochen in einer schwedischen Gastfamilie eine neue Kultur und einen komplett neuen Alltag kennenlernen. Schon als ich die Hinfahrt mit dem Zug hinter mich gebracht hatte, wusste ich, dass ich vieles neues erleben, lernen und mich weiter entwickeln werde. Bei Erasmus geht es um die Verbindung und Kommunikation von Ländern innerhalb Europas, sodass Missverständnisse vermieden und eine noch stärkere Gemeinschaft geschaffen wird, die sich gegen Gewalt, Krieg und Rassismus wehrt. Um bei diesem Prozess des Verbindens ein Teil zu sein, möchte ich euch hier einige meiner Erfahrungen schildern.

  1. Wo war ich überhaupt genau?

Die siebtgrößte Stadt in Schweden Linköping ist in der schwedischen Provinz Östergötlands län und hat einen Löwen als Symbol und Kennzeichen. In Schweden gehört jedem Angehörigen der Königsfamilie eine Provinz. Prinzessin Estelle gehört Östergötlands län. Linköping liegt eher im Süden von Schweden und südlich von Stockholm.

  1. Wie war mein Alltag in Schweden?

Als ich angereist bin, hatten die schwedischen Schulen gerade einmal zwei Wochen übrig, bevor die Sommerferien begannen. Demnach waren schon alle Klausuren geschrieben und eher weniger intensiver Unterricht. Trotzdem hat der Tag in der Regel um 6:30 Uhr begonnen, denn um 8:10 Uhr startete der Unterricht. Wir haben die Wohnung um 7:30 Uhr verlassen, nachdem wir zum Frühstück Knäckebrot und Porridge gegessen haben. Man hatte jeden Tag unterschiedlich lang Unterricht und auch jeden Tag unterschiedliche Fächer. Morgens sind wir immer mit dem Fahrrad zur Schule gefahren und haben häufig auf dem Rückweg nach der Schule noch ein Eis bei Bosses (der beste Eisladen der Stadt) gegessen. Dann waren wir unter der Woche im Schwimmbad, bei Ikea, in der Bibliothek und im Park. Am Wochenende sind wir zum Beispiel zum kältesten und größten See Schwedens gefahren, um dort schwimmen zu gehen. Durch das sommerliche Wetter war es möglich, einfach einen Sonntag komplett am See zu verbringen. Im Ganzen kann ich sagen, dass ich nicht nur touristische Sachen machen konnte, sondern auch in den echten Alltag eintauchen konnte, was sehr spannend war.

  1. Wie war die Schule in Schweden?

Ich war auf der Katedralskolan in Linköping, die von der 10.-12. Klasse geht. Generell ist das Schulsystem sehr verschieden zu unserem. Es gibt vier verschiedene Schultypen und man wechselt mindestens jedes dritte Jahr die Schule. Die Grundschule geht hier von der 1. bis zur 3. Klasse. Danach kommt man in die Mittelstufe, die von der 4. bis zur 6. Klasse geht. Bevor man dann auf das Gymnasium (von der 10.-12. Klasse) kommt, ist man erst noch in der Oberstufe von der 7. bis zur 9. Klasse. In Schweden hat man ein Ganztagesschulsystem, sodass man in der Schule Mittag isst und selten vor drei zuhause ist. Aber auch was kleinere Dinge betrifft, unterschied sich die Katedralskolan sehr von der Goethe-Schule:

  • Jede Schülerin und jeder Schüler hat ein Schließfach in der Schule, in der alle Schulsachen verstaut werden können.
  • Es gibt nur Einzeltische, die meistens zu Zweiertischen zusammengeschoben werden.
  • Jeder bekommt einen Laptop gestellt und man schreibt auch nur auf den Laptops (sogar Klassenarbeiten).
  • Wenn Lehrer etwas auf Papier ausgefüllt haben wollen, müssen diese Stifte mitbringen, weil niemand mehr einen hat.
  • Klausuren, wie Mathe, die nicht auf dem Laptop geschrieben werden, dürfen mit dem Bleistift ausgefüllt werden.
  • Man muss sich die Noten selbst ausrechnen (man addiert die Teilergebnisse)
  • Weil alle Schließfächer haben, haben sie keine richtige Schultasche, sondern gehen jede Pause zu ihren Schließfächern.
  1. Was ist mir besonders im Gedächtnis geblieben?

Gleich der zweite Tag, also der 28.05., wird nicht so schnell aus meinen Erinnerungen verschwinden. Eine Freundin von meine Gastschwester hatte an diesem Tag Geburtstag und wir waren zu der Party eingeladen. Wir waren zu zehnt in einer typischen schwedischen Reihenhauswohnung, bei der alles wieder in den typischen Farben rot und gelb war. Am Anfang war es sehr schwierig für mich, in das Gespräch mit hineinzukommen, weil jeder verständlicherweise Schwedisch gesprochen hat. Aber mit der Zeit konnte ich mich mit Englisch und Französisch gut mit den anderen Gästen verständigen. Nachdem wir Kuchen gegessen hatten, sind wir nach draußen gegangen, um Cubb zu spielen. Das ist ein typisch schwedisches Spiel, das wir hier als Wikingerschach kennen. Auf einmal hat es angefangen, zu regnen, aber wir haben weitergespielt. Alle meinten, dass es auch an Mittsommer immer regnet und sie das dort auch immer spielen. Es war also kein Problem. Drinnen haben dann alle zu ABBA getanzt und mitgesungen. Für mich war das gerade am zweiten Tag ein kleiner Kulturschock, aber im positiven Sinne.

Auch der schwedische Nationalfeiertag, der 6.6., war ein Erlebnis für sich. Wir sind nach Norrköping gefahren und haben dort mit Schwedenflaggen einem Konzert zugehört.

Trotzdem ist es natürlich schwierig, sich auf ein Ereignis festzulegen, was mir im Gedächtnis geblieben ist. Ich müsste dafür für jeden Tag eine Zusammenfassung schreiben, aber das würde vermutlich zu lang werden.

  1. Was sind funfacts über Schweden bzw. die größten Unterschiede zu Deutschland?
  • Gefühlt alle Häuser sind rot oder gelb. In der Stadt eher gelb und auf dem Land eher rot.
  • Es gibt sehr viele (fast nur) rote Autos.
  • Als Fika wird eine Art Kaffeestunde bezeichnet, die traditionell mit sieben verschiedenen Keksen und einer Torte in der Mitte zelebriert wird. Sie hat keine bestimmte Tageszeit, aber jeder macht es irgendwann am Tag.
  • Weihnachtsessen: Julmust (ein braunes, süßes Getränk), Köttbullar, Kartoffeln und braune Soße dazu.
  • Eine weitere Tradition ist es, donnerstags Suppe zu essen. Daran hält sich aber fast keiner mehr.
  • In Schweden wird der St. Lucia Tag am 13.12. und nicht Nikolaus am 6.12. gefeiert.
  • Man kann hier alles nur mit Karte zahlen, niemand benutzt mehr Bargeld.
  • WhatsApp ist hier fast gar nicht verbreitet, sondern viele kommunizieren über Snapchat.

Das war nun ein Teil meiner Erfahrungen und ich kann es jedem nur ans Herz legen, mit Erasmus genauso eine Erfahrung zu machen und ein noch fremdes Land kennen und lieben zu lernen. Das wird für mich sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich in Schweden war.



Informationen zum Thema


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Das Programm hat zum Ziel, den europäischen Gedanken und den Zusammenhalt zu stärken. Zudem setzt es sich dafür ein, europäische Werte wie Integration, Vielfalt, Demokratie und Toleranz, aber auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu stärken, digitales Lernen zu ermöglichen und ökologische Nachhaltigkeit und umweltfreundliches Verhalten zu etablieren.

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