Genetikpraktikum im Bio-Lab der Hochschule Flensburg


Der Mörder ist immer der Gärtner! Oder der Butler? Oder jemand ganz anderes?

11 Goethe-Schüler*innen aus der Q2 möchten der Sache auf den Grund gehen. Am 19. Januar 2024 nehmen sie für 10 € pro Person am sechsstündigen Workshop Täterprofil – Der genetische Fingerabdruck teil, der im Bio-Lab der Hochschule in Flensburg stattfindet.

Herr Dr. Hüls, der Leiter des Praktikums, empfängt uns alle sehr herzlich und bringt uns zum Hörsaal 324, wo er den theoretischen Hintergrund erklärt. Das Lernen fällt nicht schwer, denn die Power-Point-Präsentation ist äußerst anschaulich, die Erläuterung klar und die Atmosphäre sehr entspannt – es gibt sogar Kaffee und Kekse!

Der Plan zur Überführung der Täterin / des Täters sieht folgendermaßen aus:

Die „Spurensicherung“ hat bereits Vorarbeit geleistet, indem sie das Erbgut (die DNA) der Tatperson sowie von 5 Verdächtigen gesichert und diese jeweils im Labor mittels PCR vervielfältigt hat.

Heute geben die Goethe-Schüler*innen gruppenweise biochemische Scheren zu den Proben hinzu sogenannte Restriktionsenzyme, die das Erbgut je nach Person in unterschiedlich große Stücke schneiden.

Dann wird das Gel vorbereitet, eine Art Wackelpudding, der aus etwas Agarose und zum Großteil aus Wasser besteht. Es besitzt Vertiefungen, in die wir die DNA-Stücke der Verdächtigen einfüllen.

Anschließend wird eine Spannung angelegt, was dazu führt, dass die negativ geladenen DNA-Stücke in einer bestimmten Zeit eine gewisse Strecke hin zum positiven Pol zurücklegen (je kleiner die Abschnitte desto weiter die Wanderung).

Die Stückgröße ist je nach Mensch unterschiedlich und somit auch das Bandenmuster, was am Ende entsteht. Zum Schluss muss also nur noch das Bild der Tatperson mit denen der Verdächtigen verglichen werden. Gibt es 2 gleiche Bandenmuster, ist die Tatperson identifiziert.

Die praktische Arbeit findet im ersten Stock statt. Das S1-Labor hat einen strikten Dresscode: Der Eintritt wird nur Personen gewährt, die lange Hosen und geschlossene Schuhe tragen, lange Haare müssen hochgebunden sein. Dadurch soll verhindert werden, dass niemand eigene DNA einschleppt und die Proben damit verunreinigt. Womöglich würde sonst noch eine Teilnehmerin oder ein Teilnehmer des Kurses angeklagt. ;)

Hochmotiviert machen sich alle an die Arbeit. Schließlich gilt es ein „Verbrechen“ aufzuklären und außerdem lernt man viel über die Methodik in einem hochmodernen Labor mit tollen technischen Geräten, die auch sehr teuer sind (eine Pipette kostet allein schon 350 €).

Wir üben die Praxis des Pipettierens mit Mikroliter-Pipetten, bedienen Zentrifuge, Vortex und Phoresekammer, wenden die RFLP-Methode an, führen die Gel-Elektrophorese durch und werten das Laufbild schließlich aus.

Dabei können wir uns jederzeit auf die sehr kompetente Hilfe von Mathilde, Mareike und Mattis, den 3 studentischen Hilfskräften (Hiwis), verlassen.

Am Ende hat das Böse keine Chance, denn zum Glück gibt es professionell arbeitende Schüler*innen der Goethe-Schule, die den „Mörder“ überführen können.

Das Endergebnis lässt keinen Platz für Zweifel: Dieses Mal ist der „Mörder“ der Koch!

i.A. Volker Meise



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