Am Freitag, den 10 November 2023, brach der ganze Q2-Jahrgang in die KZ- Gedenk und Begegnungsstätte Ladelund auf. Es ging los um 7:35 Uhr auf dem Parkplatz von Haus 1. Gemeinsam fuhren wir mit dem Bus nach Ladelund. Dort angekommen, wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und wurden in die Begebenheiten der Gedenkstätte eingeführt. Unter anderem haben wir die Gräber und den Panzergraben angeschaut. Danach hatten wir Zeit, um einige Dinge noch einmal näher zu besichtigen und uns Biografien zu Personen, die auf die ein- oder andere Weise mit der Gedenkstätte verbunden sind, durchzulesen und zu präsentieren. Doch lest selbst, wie die Exkursion nach Ladelund insgesamt von einigen Teilnehmer/Innen kommentiert wurde:
„Für mich persönlich war der Ausflug in die Gedenkstätte Ladelund ein sehr prägendes, emotionales, aber auch lehrreiches Ereignis.
Das Einstiegsvideo direkt zu Beginn unserer Ankunft hat mir vor allem dabei geholfen, einen Einblick in die Zeit zu erhalten, in der das Konzentrationslager noch in Ladelund bestand und wie es den Gefangenen erging. Besonders die intensive Auseinandersetzung mit Biografien von ehemaligen Gefangenen hat den Tag rund um die Geschichte Ladelunds noch interessanter gestaltet. Aber auch die Besichtigung des Panzerabwehrgrabens und die Gräber der 300 verstorbenen Häftlinge als Zentrum der Gedenkstätte waren die Höhepunkte des Tages. Noch nie habe ich mich der ehemaligen Geschichte Deutschlands so nahe und gleichzeitig so fern gefühlt, da man sich eigentlich nicht hätte vorstellen können, was an genau diesem Ort vor nicht einmal allzu langer Zeit passiert ist. Welche überraschende Information ich jedoch vor allem mitgenommen habe, ist, dass heute zwischen Ladelund und Putten, wo die meisten Menschen festgenommen wurden und nach Ladelund verschleppt wurden sind, trotz der grausamen Geschehnisse eine so gute Beziehung herrscht. Dies ist alles andere als selbstverständlich und dennoch eine erfreuliche Tatsache, dass sich die Geschichte so wandeln konnte.
(Julietta Freier, Q2)
Der Ausflug zur KZ-Gedenkstätte in Ladelund hat mir noch einmal mehr vor Augen geführt, welche Gräueltaten das NS-Regime zu Zeiten des Dritten Reiches begangen hat. Allein der Gedanke bzw. die Vorstellung davon, an einem Ort zu sein, wo so viele Menschen (in Ladelund insgesamt 300 innerhalb von wenigen Wochen) gestorben sind, löste bei mir ein beklemmendes Gefühl aus, das zwar über den ganzen Tag nicht verschwand, jedoch bekamen wir viele Informationen, die es möglich machten, das Ganze besser zu fassen und zu verstehen. Durch die Beschäftigung mit verschiedenen Persönlichkeiten zu der Zeit des Außenlagers Ladelund wurde gerade die schleswig-holsteinische Geschichte zu Zeiten des Dritten Reiches greifbarer. Besonders eindrucksvoll fand ich die Grabstätten der Verstorbenen. Der Gedanke, dass in einem Grab 30 abgemagerte Personen, in Papiertüten verpackt, aufeinander in ein großes Grab geworfen wurden, zeigte einem die Unmenschlichkeit und Skrupellosigkeit des NS- Regimes.
Der Besuch in der KZ-Gedenkstätte Ladelund hat mich nochmal darin bestärkt, dass es unsere Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass so etwas Furchtbares nie wieder in Deutschland oder irgendwo anders auf dieser Welt passiert!
(Leonie Royer, Q2)
Die Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Ladelund war informativ und gleichzeitig aber auch sehr bedrückend und beklemmend. Unterstrichen wurde diese düstere Atmosphäre noch durch das kalte und graue Wetter. Es ist etwas ganz anderes, vor den Massengräbern der ermordeten Häftlinge zu stehen und den Ort zu sehen, an dem sie einen Panzerabwehrgraben im Winter errichten mussten, bei eisigen Temperaturen und im Wasser stehend, als in der Schule die Informationen einem Geschichtsbuch zu entnehmen. Besonders berührt haben mich die grausamen Schicksale der vielen Häftlinge und auch die Geschichte des brutalen Lagerleiters war interessant, wobei es einen fassungslos und wütend macht, dass er Zeit seines Lebens keine Strafe für seine Morde erhalten hat und damit stellvertretend für viele steht, die während der NS-Zeit Verbrechen begangen haben und im Anschluss ihr Leben nahezu unbehelligt weiterführen konnten. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit der Aufarbeitung der begangenen Verbrechen, der direkt nach dem Krieg nicht ausreichend nachgegangen worden ist, was auch heute noch dringend notwendig ist.
(Merve Rönnau, Q2)
Für mich war die Exkursion nach Ladelund sehr lehrreich und einprägsam. Es ist noch einmal etwas ganz anderes, vor Ort zu sein. Gerade auch, die Gräber der Ermordeten zu sehen und ausgewählte Biografien genauer zu betrachten, geht einem nahe und ist damit meiner Meinung nach ein wichtiger Teil der Aufarbeitung und Erinnerung. Wenn man sich vorstellt, unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Menschen dort leben, arbeiten und oft auch sterben mussten, wird einem noch einmal mehr bewusst, wie schrecklich die Verbrechen der NS-Zeit waren. In nur sechs Wochen sind in Ladelund 300 Menschen gestorben und wurden in neun Massengräbern beerdigt. Wo wir also standen, wurden 300 Menschen vor fast 80 Jahren umgebracht. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, dass in einem kleinen, friedlich wirkenden Ort solche schrecklichen Dinge passiert sind.
Der Besuch war für mich also zusammenfassend sehr bedrückend und hat gezeigt, dass NS-Geschichte nicht so weit weg ist, wie man es vielleicht gern hätte.
(Mika Royer, Q2)
Ich bin sehr dankbar, dass uns diese Exkursion ermöglicht wurde, denn nur so haben ich und bestimmt auch viele andere in meinem Jahrgang begriffen, wie nah und allumfassend die Gräueltaten des NS-Regimes eigentlich waren und immer sein werden. Auch im kleinen Dorf Ladelund, gerade mal 35 km entfernt von unserer Goethe-Schule, erlagen 2000 Häftlinge den gewaltvollsten Erfahrungen, wobei 300 von ihnen nicht mal Abschied oder Wiedervereinigung mit ihren Familien erleben durften. Herzzerreißend waren deswegen auch nicht nur die Massengräber der ermordeten Zwangsarbeiter, sondern auch die naheliegenden Panzergräben zeigten, wie erniedrigend und hämisch die 6 Wochen des Bestehens des KZ Ladelunds eigentlich waren und immer bleiben werden.
(Hanna Florek, Q2)
Die Exkursion war für mich wirklich eine besondere Erfahrung. Einerseits war es sehr interessant, andererseits aber auch sehr traurig. Ich habe so viele neue Dinge gelernt. Besonders bedrückend war es, wenn man bedachte, dass über 100 Personen in 9 Gräbern begraben waren. Es war unglaublich, all die Daten auf der Liste der Toten zu sehen. Da habe ich mich gefragt, wie diese Menschen aussahen und wie ihr Leben vorher war. Es hat mir wirklich viele Gedanken gegeben. Die Mitarbeiter vor Ort waren sehr hilfreich und konnten viele meiner Fragen beantworten. Besonders die Ausstellungen und die Arbeit an den Plakaten am Ende haben uns ermöglicht, uns intensiver mit den ehemaligen Häftlingen auseinanderzusetzen. Es war wirklich eine unglaubliche beeindruckende Erfahrung, in die Vergangenheit einzutauchen und die Geschichte der Häftlinge kennenzulernen. Es war faszinierend, den Geschichtsunterricht mal auf diese Art und Weise zu erleben.
(Hiranur Arici, Q2)
Ich bin sehr froh an dieser Exkursion teilgenommen zu haben, weil ich finde, dass es wichtig ist, die Gedenkstätte in Ladelund zu besuchen, um sich an die schrecklichen Ereignisse des ehemaligen Konzentrationslagers zu erinnern. Tausende von Häftlingen wurden dort unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten und mussten Zwangsarbeit leisten. Es war sehr lehrreich und bedrückend zugleich, diese Arbeit zu sehen, die sie damals geleistet haben. Viele haben ihr Leben verloren. Die Gedenkstätte wurde geschaffen, um an die Opfer zu erinnern und sicherzustellen, dass solche Gräueltaten nie wieder passieren. Es ist bemerkenswert, wie organisiert und gelungen diese Ausstellung ist, und dass dieser Ort über all die Jahre so erhalten geblieben ist. Einen Besuch ist es auf jeden Fall wert!
(Fjolla Haxhijaj, Q2)
Den Schulausflug nach Ladelund am 10. November 2023 empfand ich als sehr passend für eine Exkursion im Abschlussjahrgang. Erst wenn man sich im Unterricht mit den Taten der Nationalsozialisten auseinandergesetzt und ein gewisses Alter erreicht hat, kann man mit dem nötigen Respekt an die Sache rangehen. Ich denke nicht, dass wir heutzutage jemals das Leid verstehen könnten, das die Kriegsgefangenen in Ladelund damals erfahren haben. Die Exkursion hat dies sehr deutlich gemacht. Denn auch wenn das Besprechen im Unterricht nötig ist, ist es etwas ganz anderes genau da zu stehen, wo die Menschen regelrecht gefoltert und zu Tode gequält wurden.
Und auch wenn Präsentationen nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung sind, fand ich sie in diesem Fall mehr als passend. Es konnten sich jeweils mehr als fünf Personen mit dem Leben von nur einem Gefangenen oder Täter beschäftigen. Es macht einem bewusst, dass auch jeder einzelne der anderen 6 Millionen Opfer ein Leben, eine Familie und eine Geschichte hatten. Auch wenn mir das vorher schon irgendwie bewusst war, war mir in dem Moment schon etwas mulmig zumute.
Die Geschichten der Täter finde ich persönlich in manchen Fällen jedoch noch schockierender. Die Dinge zu denen ganz „normale“ Menschen fähig sind, sind einfach gruselig. Noch schlimmer ist es, dass viele von ihnen für ihre Taten tatsächlich keine Strafe bekommen haben.
(Lone Barz, Q2)
Unser Ausflug zur Gedenkstätte Ladelund war eine interessante und lehrreiche Erfahrung. Die informative Führung hat einen guten Einblick in die kurze, aber brutale Geschichte des Konzentrationslagers Ladelund geben. Ebenfalls hat der gezeigte Film des KZ‘s klar gemacht. Obwohl wir die alten Gebäude des Lagers nicht betrachten konnten, wurden die Ausmaße des Lagers durch die vielseitige Ausstellung klar. So steht die Gedenkstätte in Ladelund als informatives Mahnmal für die Verbrechen der Nationalsozialisten und ist für jeden Geschichtsinteressenten ein Muss!
(die Q2n)
„Wehret den Anfängen!“
Eine Darstellung des Q2-Jahrganges der Goethe-Schule Flensburg