Mein Erasmus+ Aufenthalt in Italien – ein Erfahrungsbericht von Aljoscha


In diesem Jahr hatte ich die Möglichkeit, an einem von Erasmus+ geförderten Schüleraustausch nach Italien teilzunehmen – genauer gesagt nach Bari, eine Stadt im Süden des Landes. Eine Erfahrung, die mich persönlich sehr bereichert hat.

Alles begann mit einer Präsentation von Frau Biastoch, die uns über das Erasmus+ Programm informierte. Sie stellte vor, wie man durch das Programm europäische Länder kennenlernen kann – über Schule, Gastfamilie und Alltag. Für mich war sofort klar: Das möchte ich machen!

Gemeinsam mit Frau Biastoch habe ich die Bewerbung vorbereitet. Sie hat mich während des gesamten Prozesses begleitet und unterstützt. Über ihre Kontakte konnte eine Schule in Bari angefragt werden, ob dort ein Schüler Interesse an einem Austausch hätte. Dafür habe ich einen kurzen Text über mich geschrieben, der dann weitergeleitet wurde – und kurze Zeit später stand fest: Ich habe einen Austauschpartner gefunden.

Vom 3. bis zum 13. Mai war Lorenzo, mein Austauschpartner, bei mir in Deutschland. In der Zeit haben wir uns sehr gut verstanden, und so war die Vorfreude groß, als ich dann gemeinsam mit ihm am 13. Mai nach Italien geflogen bin. Mein Aufenthalt dort dauerte bis zum 24. Mai – elf spannende und intensive Tage.

In Italien habe ich bei Lorenzos Familie gewohnt. Die Gastfamilie war unglaublich herzlich, offen und hilfsbereit. Ich habe mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt – wir haben viel geredet, zusammen gegessen, Ausflüge gemacht und einfach Zeit miteinander verbracht.

Die Kommunikation lief überraschend gut. Zwar konnten Lorenzos Eltern fast kein Englisch, sodass wir viel mit Google Translate arbeiten mussten – aber das hat erstaunlich gut funktioniert. Mit allen anderen konnte ich mich problemlos verständigen, und ich habe gemerkt, wie sehr sich mein Englisch in der kurzen Zeit verbessert hat.

Ich wurde in Lorenzos Klasse aufgenommen – die 10. Klasse – und habe ganz normal am Unterricht teilgenommen. Die Schule war eher einfach ausgestattet, der Unterricht stark lehrerzentriert und im Vergleich zu Deutschland eher eintönig. Es gab keine besonderen Projekte oder Wahlfächer. Trotzdem war es spannend, mal einen so anderen Schulalltag mitzuerleben. Ein besonderer Moment war, als ich eine Präsentation über mein Leben in Flensburg und unsere Schule gehalten habe – auf Deutsch und Englisch. So konnte ich den italienischen Schüler*innen zeigen, wie unser Alltag aussieht, und Fragen beantworten. Außerdem wurde ich sehr viel im Englisch- und Deutschunterricht mit eingebunden.

Nach der Schule haben wir fast jeden Tag etwas unternommen – von Spaziergängen durch die Altstadt bis hin zu Ausflügen ans Meer. Ein besonderes Erlebnis war ein 18. Geburtstag, zu dem wir eingeladen waren: In einem großen Zelt mit DJ, Essen, Musik und vielen Leuten aus der Stadt. Dort habe ich auch viele neue Leute kennengelernt, mit denen ich in den folgenden Tagen unterwegs war.

Ein anderer schöner Tag war der gemeinsame Ausflug an den Strand – Volleyball, Sonne, Meer und gute Stimmung. Das Wasser war angenehm warm, und wir haben einfach den ganzen Tag draußen verbracht. Solche Tage haben mir gezeigt, wie locker und offen viele Menschen dort sind - und wie leicht man neue Freundschaften schließen kann, wenn man sich einfach darauf einlässt. Abends war in der Stadt immer viel los: Musik, Lichter, volle Plätze - wir haben Pizza gegessen, uns unterhalten und einfach die Atmosphäre genossen.

Am letzten Abend habe ich mich noch einmal mit allen getroffen, die ich in der kurzen Zeit kennengelernt hatte. Abends war in Bari immer viel los, so dass man gut durch die Straßen ziehen konnte. Es war ein schöner Abschied. Am nächsten Tag habe ich noch ein paar Dinge für meine Familie gekauft und bin dann zurück nach Deutschland geflogen.

Rückblickend war dieser Austausch für mich eine unglaublich wertvolle Erfahrung. Ich habe eine neue Stadt, eine andere Lebensweise und viele tolle Menschen kennengelernt. Auch wenn es manchmal kleine Herausforderungen gab – wie die Sprachbarriere mit den Eltern – habe ich viel gelernt, vor allem über mich selbst.

Wenn ihr die Chance habt, an einem Erasmus+ Austausch teilzunehmen: Nutzt sie! Es ist eine tolle Gelegenheit, über den eigenen Horizont hinauszublicken, selbstständiger zu werden und einfach einmal etwas ganz anderes zu erleben.

Aljoscha, 10d

Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Nationalen Agentur wider. Weder die Europäische Union noch die Nationale Agentur können dafür verantwortlich gemacht werden.



Informationen zum Thema


Erasmus+

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Das Programm hat zum Ziel, den europäischen Gedanken und den Zusammenhalt zu stärken. Zudem setzt es sich dafür ein, europäische Werte wie Integration, Vielfalt, Demokratie und Toleranz, aber auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu stärken, digitales Lernen zu ermöglichen und ökologische Nachhaltigkeit und umweltfreundliches Verhalten zu etablieren.

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