In den Tagen vor der Europa-Wahl durften alle Goethe-Schülerinnen und –schüler ab Klasse 7 ihre Stimme für die Juniorwahl - eine Simulation der Europawahl - abgegeben. Freitags wurden die Stimmen ausgezählt. Aber statt Tortendiagramm ab es erstmal Diagrammtorte – denn das Wahlergebnis durfte erst nach Schließung der echten Wahllokale veröffentlicht werden – und nach der Auszählung der 329 Stimmen (die Wahlbeteiligung lag bei 93 %) hatten sich die Wahlhelfer eine Stärkung verdient.
Stimmzettel, Wahlkabine und Wahlurne – alles wie bei den Großen. Wählen will gelernt sein. 18 junge Wahlhelfer aus Klasse 8 und 9 hatten, nachdem sich 2 von ihnen in Kiel zu dem Thema fortgebildet hatten, Wählerverzeichnisse angelegt und für jeden eine Wahlbenachrichtigung geschrieben.
Da sich ein Teil der Wahlhelfer auch im Projekt „Botschafterschulen für das Europäische Parlament“ engagiert, war es selbstverständlich, dass die Jungwähler in der Woche zuvor an einem Pausen-Stand über die anstehende Wahl und die Aufgaben des Europäischen Parlaments informiert wurden, den Wahl-O-Mat ausprobieren konnten, politische Forderungen mit den Juniorbotschaftern diskutierten oder heiteres Politikerraten spielten.
In der Wahlwoche wurde Klasse für Klasse zur Wahl eingeladen. Zunächst betraten die Jungwähler das Schulcafé, das am Wahlsonntag dann zum „echten“ Wahllokal wurde, recht unsicher. Dann aber wurde lebhaft vor den ausgehängten Stimmzetteln diskutiert. Die allermeisten betraten die Wahlkabinen mit großem Ernst. Einige wenige kapitulierten vor der überwältigend großen Anzahl der Parteien; Kugelschreiber kamen abhanden und die letzte Herausforderung bestand im Falten des Zettels, damit er in die Urne passt.
Am Freitagnachmittag öffneten die Helfer dann gespannt die versiegelte Wahlurne und zählten das Ergebnis der 329 Stimmzettel – vorschriftsmäßig – 2 Mal aus und sandten das Ergebnis nach Berlin zum Verein Kumulus e.V. der seit 20 Jahren die originalgetreue Wahlsimulation organisiert.
Dass das Ergebnis große Ähnlichkeit mit dem „echten“ Wahlergebnis Flensburgs hat, mögen andere interpretieren oder bewerten.
Eins ist aber klar: Unsere Schülerinnen und Schüler wissen, worauf es ankommt, wenn sie in ein paar Jahren das erste Mal zu echten Wahlen gehen.
Barbara Schröder und Thomas Grams