Der 6. und 7. Mai 2022 ließen den Puls vor lauter Aufregung von fünf E- und Q1-Schülerinnen in die Höhe schnellen. Warum? Wir, Leonie (Es), Mika (Es), Bibi (Q1e), Franzi (Q1s) und Elisa (Q1s), hatten uns für „Model United Nations“ angemeldet, kurz MUN; eine Veranstaltungsreihe, die in diesem Jahr in der Europa Universität Flensburg in zwei Gremien, UN Women (Ensuring Women’s access to medical services during health crises) und European Council (Ensuring the rights of refugees in the European Union), an den beiden Tagen stattfand.
Zuvor und auch währenddessen noch recherchierten wir die Standpunkte zu den uns zugeteilten Ländern Tschechien, Malaysia, die Philippinen, die Niederlande und Somalia, um als Vertreterinnen dieser Länder im großen Gremium zu debattieren und um „Solution Papers“ verfassen zu können – und das komplett in englischer Sprache. Durchgeführt, wie der Name „MUN“ auch schon sagt, wird die Aktion in Anlehnung an echte Zusammenkünfte der UN, was es auf der einen Seite interessant macht, aber auf der anderen Seite verkompliziert, da wir als Schülerinnen Formate wie solche nicht gewohnt sind.
Gewöhnungsbedürftig waren die zahlreichen Regeln, festgehalten in einem ein ca. 20-seitigen Regelwerk, an die wir uns halten mussten und in denen u.a. auch der Dresscode „Business Western Attire“ vorgeschrieben war. Teilweise waren wir manchmal verwirrt oder gehemmt zu sprechen, weil man beispielsweise unterschiedliche Redeanlässe formal ankündigen bzw. beantragen musste. Schließlich wird uns im Gegensatz dazu im schulischen Rahmen eine laute und lebendige Diskussion ans Herz gelegt. Als fünf von insgesamt acht Schülerinnen und Schülern und knapp 30 Studierenden taten wir uns damit manchmal schwer. Sich an solche Regeln zu gewöhnen, war an diesen zwei langen Tagen (09:00 – 21:00) dementsprechend energiezehrend.
Nichtsdestotrotz können wir guten Gewissens sagen, dass wir dieses Abenteuer gemeistert haben und auch noch sinnvolle Erkenntnisse mitnehmen konnten. So hat uns das Event eine Menge Respekt vor allen Beteiligten, die tatsächlich dabei sind, verschafft und wir verstehen, dass alle Regeln notwendig sind, um strukturiert, friedlich und zielstrebig auf globaler Ebene zu arbeiten. Wirklich schön war auch, Kontakt zu fremden Leuten zu finden und sein bereits erlerntes Englisch auf die Probe stellen zu können, denn spätestens bei einem extra dafür organisiertem „Social Event“, einer kleinen Party auf dem Uni-Gelände, kamen wir auch privat ins Gespräch mit teilnehmenden SchülerInnen oder Studierenden.
Hier noch ergänzende Kommentare meiner Mitstreiterinnen:
Franzi: „Bei MUN habe ich freundliche, aufgeschlossene Menschen getroffen und ich fand es interessant, einen ersten Einblick in die Arbeitsweise der Vereinten Nationen zu bekommen. An die Formalien der Debatten musste ich mich erst einmal gewöhnen und es waren auch zwei ziemlich lange Tage.“ Leonie: „Ich war am Anfang auch sehr aufgeregt, weil ich zum ersten Mal dabei war, aber es war eine tolle Erfahrung bei MUN mitzumachen. Es hat nicht nur mein Englisch verbessert, sondern es war auch sehr aufschlussreich, mit verschiedenen Menschen zu kommunizieren und ins Gespräch zu kommen. Definitiv war es auch eine Herausforderung, in die Rolle eines Landes zu schlüpfen und dessen Interessen auf Englisch zu vertreten. Trotzdem ist es eine Erfahrung, die sich für mich definitiv gelohnt hat.“
Mika: „Auch ich war das erste Mal bei MUN dabei und war sehr nervös, weil ich mir nichts darunter vorstellen konnte. Im Endeffekt hat es aber Spaß gebracht, in eine Rolle zu schlüpfen und einen anderen Standpunkt zu aktuellen und wichtigen Themen zu vertreten. Dabei haben sich mein Englisch und meine Diskussionsfähigkeiten verbessert. Außerdem habe ich viele neue Menschen kennengelernt und damit hat es sich - trotz einiger Nervosität - gelohnt!“
Bibi: „Es war das erste Mal, dass ich an MUN teilgenommen habe und um ehrlich zu sein, hatte ich ziemliche Angst, da mir „public speaking“ nicht wirklich liegt. Im Endeffekt kam es aber dann doch eher auf die eigene Vorbereitung, Recherche sowie Überzeugungskraft an. Diesen Herausforderungen habe ich mich einerseits stellen müssen, andererseits habe ich viele neue Menschen kennengelernt und mein Englisch hat sich innerhalb der zwei Tage deutlich verbessert.“
Weitere Eindrücke von diesem Event erhaltet Ihr hier: MUN Flensburg (@munflensburg) • Instagram-Fotos und -Videos
Elisa Schröder