Was zählt eigentlich wirklich im Leben? Was hilft mir, wenn es mir schlecht geht? Was ist Gerechtigkeit? Wie soll ich mit anderen Menschen und mit der Umwelt umgehen? Was kommt nach dem Tod? – Diese Fragen haben Menschen immer schon bewegt und bewegen uns alle auch heute. In Religionen haben Menschen Antworten darauf gefunden – und das wollen wir uns im Religionsunterricht etwas genauer ansehen: vorrangig beim Christentum, das über zweitausend Jahre hinweg das Leben in unserer heutigen Gesellschaft entscheidend mitgestaltet hat, aber auch bei anderen Religionen.
Was sind die Rahmenbedingungen des Religionsunterrichts?
- Religion ist (nach Art. 7 Abs. 3 GG) ordentliches Lehrfach.
- Religion wird an der Goethe-Schule in den Jahrgängen 5, 6 und 7 sowie in der gesamten Oberstufe angeboten und kann auch als (mündliches) Abiturprüfungsfach gewählt werden.
Was bietet der Religionsunterricht den Schülerinnen und Schülern?
- Religionsunterricht bietet den Raum, über die Grundfragen des Lebens nachzudenken. Jede und jeder einzelne kann mit seiner oder ihrer persönlichen Meinung zu Wort kommen.
- Die Schülerinnen und Schüler lernen Antworten auf diese Grundfragen des Lebens kennen, die aus verschiedenen Religionen und Weltanschauungen stammen; der Vergleichspunkt ist dabei immer das Christentum. Ziel ist die Befähigung der Schülerinnen und Schüler, selbst eine eigene begründete Position einnehmen zu können.
- In den Klassen 5 bis 7 erwerben die Schülerinnen und Schüler Basiswissen zunächst zum Christentum und später auch zu anderen Religionen, mit dem Ziel, die religiösen Wurzeln und Traditionen unserer Gesellschaft verstehen und kritisch reflektieren zu können. Beispiele hierfür sind die Auseinandersetzung mit biblischen Geschichten, mit christlichen Feiertagen und Symbolen, mit religiös begründeten Maßstäben für zwischenmenschliches Verhalten.
- In der Oberstufe steht dann eine vertiefte inhaltliche Auseinandersetzung mit religiösen Themen im Mittelpunkt. Arbeitsmethoden sind vor allem die Analyse und Interpretation von Texten und Bildern, aber auch Diskussionen.
- In allen Jahrgängen gibt es, der jeweiligen Altersstufe angepasst, Gelegenheiten für kreative und handlungsorientierte Arbeitsmethoden, etwa Stationenarbeit, Rollenspiele, Gruppenprojekte, Mitgestaltung von Schulgottesdiensten.
- Teilweise an den Unterricht gekoppelt, teilweise auch jahrgangsübergreifend sind viele Projekte und Veranstaltungen: z.B. der Taizé-Weihnachtsgottesdienst am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien, kleinere Exkursionen (etwa der Besuch einer evangelischen und/oder katholischen Kirche in den 6. Klassen), die Zusammenarbeit mit den Präventions-Veranstaltungen der Mittelstufe (vgl. Curriculum der 7. Klassen).
Was wird von Schülerinnen und Schülern im Religionsunterricht erwartet?
- Schülerinnen und Schüler sollten grundsätzliches Interesse an religiösen Themen sowie die Bereitschaft zu einer fundierten Auseinandersetzung mitbringen.
- Voraussetzung ist dagegen nicht, einer bestimmten Religion oder Konfession anzugehören. Der Religionsunterricht ist für alle offen.
- Ebenso ist es nicht notwendig, Grundkenntnisse des Christentums oder anderer Religionen mitzubringen. Alles für die Leistungsbewertung Notwendige wird im Unterricht erarbeitet.
- Bewertet wird im Religionsunterricht selbstverständlich nicht die persönliche Meinung der Schülerinnen und Schüler. Kritisches Hinterfragen von Themen und Positionen ist ausdrücklich erwünscht! Bewertet werden stattdessen die aktive Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler sowie die Qualität der Begründungen für ihre eigenen Standpunkte, die sie im Unterricht erarbeiten.
Die Fachschaft Religion im Schuljahr 2023/24 (v.l.n.r.): Herr Welschhoff, Frau Fischer, Frau Dethlefs-Krüger, Frau Petersen
Auszug dem Curriculum der Goethe-Schule
Klassen-stufe |
Themen sind u.a. die folgenden |
Kriterien der Leistungsbewertung |
5 |
Neuanfang und Gemeinschaft |
mündliche Mitarbeit Ordnerführung ein oder mehrere angekündigte Tests pro Halbjahr evtl. Mini-Referate oder kleine Projektarbeiten |
6 |
Evangelisch-katholisch |
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7 |
Martin Luther und die Reformation |
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E |
Durchgang durch zentrale Themen des Alten und Neuen Testaments: Schöpfung; Zehn Gebote; Propheten; Psalmen; Jesus Christus: historische Quellen und christliche Verkündigung (Reich Gottes, Bergpredigt, Passion und Auferstehung) |
mündliche Mitarbeit eine Klausur pro Halbjahr evtl. Referate oder Projektarbeiten |
Q1 |
1. Halbjahr: Weltreligionen Was ist eigentlich Religion?; vertiefte Auseinandersetzung mit mehreren fremden Religionen; religionsvergleichende Themen 2. Halbjahr: Ethik verschiedene Modelle ethischen Handelns mit praktischen Beispielen; Schwerpunkt: Biblische Ethik; aktuelle Einzelthemen mit Möglichkeit zur Projektarbeit |
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Q2 |
1. Halbjahr: Kirchengeschichte chronologischer Durchgang von den Anfängen der Kirche bis heute; Abgleich mit aktuellen Fragestellungen; „rote Fäden“: Ist die Kirche ihren Ursprüngen treu geblieben?, Wie steht die Kirche zum Staat/zur Gesellschaft? 2. Halbjahr: Religionskritik Theodizee-Frage (Wie lässt sich das Leid in der Welt mit der Vorstellung von Gott vereinbaren?); Atheismus: verschiedene philosophische Modelle und ihre Kritik; Gottesbeweise; Was ist Wahrheit?; Wie verhalten sich Glaube und Wissenschaft zueinander? |
Hier geht es zu den Berichten über besondere Aktionen im Religionsunterricht: