Planspiele zur EU-Ratspräsidentschaft


Nun ist es offiziell: Mit ihrem Film über die deutsche EU-Ratspräsidentschaft (https://youtu.be/sjwqwN20XX0) haben die Juniorbotschafter für das Europäische Parlament einen Bundespreis gewonnen, der ihnen nun feierlich überreicht wurde. Eingelöst hatten sie ihn da aber schon:

Für insgesamt 30 Schülerinnen und Schüler aus E und Q1 standen am Dienstag der dritten Schulwoche des neuen Schuljahres anstelle von Mathe, Philo und Sport 4 Stunden Europa auf dem Stundenplan. Herr Kuschel von der Agentur Planpolitik hatte ein Planspiel im Gepäck, indem die Verhandlungen des Rates der Europäischen Union, also der Zusammenkunft von Ministern aus den Ländern der EU, die Gesetzesentwürfe besprechen, die in ihren Fachbereich fallen. Er freute sich, seit den coronabedingten Schulschließungen endlich wieder ein Planspiel live und in Farbe – wenn auch mit Abstand zu den Kohorten – durchführen zu können und war dafür eigens aus Berlin angereist. Nach einer Einführung in das Zusammenspiel der verschiedenen Organe der EU war der Digital Services Act Thema, konkret ging es um drei Artikel, durch die die Verbreitung von Hate Speech und Fake News eingedämmt werden kann. Während die Teilnehmer des frisch zusammengesetzten E-Jahrgangs sich noch einmal in der Rolle der Minister kennenlernen konnten und ihre Positionen gut zu verteidigen wussten, konnten die Teilnehmer aus Q1 auf einer etwas größeren Planspiel-Erfahrung aufbauen, bildeten Allianzen und gaben sie wieder auf, sodass sich die letzten Minuten bis zur Abstimmung zu einem regelrechten Krimi entwickelten.

Das Ablegen der Namensschilder und die anschließende Reflexion rundeten die dieses lehrreiche Erlebnis ab.

Hier ein Bericht von Lily Witt und Theo König aus Es:

Am Dienstag, dem 25.08.2020 fand unter der Organisation der Europa-AG ein Planspiel des E-Jahrgangs als Rat der europäischen Union statt.

Das Thema der Verhandlung war Hassrede und Falschmeldungen im Internet. Hierbei gab es drei verschiedene Aspekte, über die sich geeinigt werden musste. Die Besprechung fand zwischen mehreren Ländern statt und es waren Repräsentanten von z.B. Deutschland, Frankreich, Estland und Kroatien dabei, die von den SchülerInnen dargestellt wurden. Die Debatte wurde von zwei Schülern, die die Generalsekretäre der EU spielten, geleitet, die auch auf zeitliche Vorgaben zu achten hatten. Die Verhandlungen liefen mit der Zeit schneller und besser und so bildeten sich zwischen den Ländern nach und nach mehr Kompromisse zu den verschiedenen Kriterien. Diese Kompromisse wurden dann von den tonangebenden Ländern vorgestellt und es wurde abgestimmt, welcher Kompromiss von den meisten Ländern für gut befunden wird.

Als letztendlich eine Einigung zur Lösung des Problems gefunden war, wurde die Erfahrung von allen Teilnehmern noch einmal besprochen. Die breite Masse stimmte zu, dass ihnen unter anderem der Prozess einer solchen Besprechung und die Bedingungen, unter denen ein Kompromiss gefunden werden muss, innerhalb von 4 Stunden nähergebracht wurden. Ein Prozess, der sonst ein ganzes Jahr dauert.

Ein weiterer Bericht von Dorothee Hach wurde hier veröffentlicht:

https://www.europaeischer-wettbewerb.de/nachrichten/preis-des-67-ew-rollenspiel-mal-anders/